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Auf Beschluss des Gemeinderates von Naundorf wurde auf dem Dorfanger die erste Schule mit einem angrenzenden Nebengebäude für die kleine Gemeinde erbaut. Am 11. November 1858 wurde die Schule eingeweiht und durch den ersten Lehrer, Eduard Bauditz, die einklassige Schule mit 71 Schülern in Betrieb genommen. Aus überlieferten Dokumenten des Lehrers Bauditz schreibt dieser: In der Zeit von 1858 bis 1874 hatte das Schulhaus weder Turm noch Glocke. 1873 schrieb der frühere Patron der Schule, Baron von Welik zu Grimma, dass ein ungenannt sein Wollender dem hiesigen Orte eine Glocke schenken will, wenn die Gemeinde einen Glockenturm erbauen wolle. Dieses Angebot wurde begrüßt, der Turm gebaut, mit einer Glocke ausstaffiert und am 28. Juni 1874 eingeweiht. Dieses Schulgebäude wurde zum Sinnbild des kulturellen Lebens in der Gemeinde. Jährlich wurden Schulfeste gefeiert und der Vorplatz der Schule diente auch der am 16. März 1892 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr als Übungsplatz. Von diesem Zeitpunkt an schaltete sich die Feuerwehr in die Organisierung von Dorfplatz-festen ein.
1904 wurde auf dem Platz neben der Schule zu Übungszwecken der Steigerturm gebaut und einge-weiht. Das auf dem Bild erkennbare Schuppengebäude diente der Feuerwehr zur Unterbringung ihrer Gerätschaften. So überstand auch die Feuerwehr die düsteren Jahre des ersten Weltkrieges. Das gesellschaftliche Leben kam im Dorf in dieser Zeit vollkommen zum Erliegen. Ab 1920 nahm das Vereinsleben wieder einen enormen Aufschwung. So zählte die Naundorfer Feuerwehr zu dieser Zeit eine Stärke von 152 Kameraden. Auf Grund der Verdienste dieser Wehr beschloss der Gemeinderat 1927, unter Leitung des Bürgermeisters Curt Wesenigk, der Freiwilligen Feuerwehr Naundorfs die mittlerweile freigelenkte Schule als ständiges Domizil zu überlassen. Das war, wenn man so will, die Geburtsstunde unseres Vereinshauses.
Nach der Übergabe musste das Haus entsprechend den Erfordernissen eines Feuerwehrdepots umgebaut werden. Die ehemaligen Klassenräume wurden für die Unterbringung der Fahrzeuge und der Einsatzkleidung der Feuerwehrkameraden sinnvoll umgestaltet, ein anschließender Raum wurde als Schulungsraum genutzt.
Schon damals wurden die Umbauleistungen von den Kameraden in Eigeninitiative übernommen. In diese Zeit hinein fiel der zweite verheerende Weltkrieg, der auch an Lauchhammer nicht spurlos vorüber ging. Mit der Gründung der DDR musste auch die Ordnung des Feuerlöschwesens wieder neu hergestellt werden. Aus dem Nichts heraus entwickelte sich eine schlagkräftige Wehr, die durch ihre uneigennützigen Einsätze bei der Brandbe-kämpfung große Anerkennung fand. Und wieder wurden umfangreiche Erneuerungen in Eigeninitiative vorgenommen. Neben neuen Toren und einer kunstschmiedeeisernen Innschrift wurden beidseitig des Glockenturms Sozialräume angebaut. Nach 110 Jahren Freiwillige Feuerwehr in Lauchhammer-Ost wurde diese 2002 zu Gunsten einer zentralen Feuerwehr aufgelöst.
Um die Jahrhunderte alte Tradition aufrecht zu erhalten, gründeten am 26. Januar 2001 Kameraden der Wehr und Sympathiesanten den Traditionsverein Feuerwehr Lauchhammer-Ost e.V. Das mittlerweile in Vereinseigentum übergegangene Gebäude „Zum Steigerturm" wurde vollkommen neu gestaltet.
© Traditionsverein Feuerwehr Lauchhammer-Ost e.V. --- aktualisiert am 10. November 2024
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